Kapitel 19:
..für das Obergeschoß des "Wasserschlössles" wurde von dem Hausacher Steinmetz Thomas Wulzinger nach dem historischen Vorbild aus dem passenden Sandstein angefertigt und wird nun von ihm am Einsatzort abgeladen.
Die beiden fehlenden Türflügel, - sowie das Oberlicht samt Rahmen -, wurden von Daniel Suhms Schreinerei in massiver Eiche nach dem historischen Vorbild nachgefertigt. Doch vor dem Einsetzen der nachgefertigten Fehlteile muß die bestehende Zumauerung aus zwei Reihen schwerer "Reichsziegeln" noch raus.
Ein heikles Unterfangen, fehlt doch seit dem Angriff des Jagdbombers im Januar 1945 an der rechten Außenseite die sandsteinerne Gewandung. Deshalb wurde sie zugemauert.
Bislang wurde das beschädigte Mauerwerk allein durch die Zumauerung aus massiven Ziegelsteinen zusammengehalten. Aber die muss nun raus!
Doch Steinmetz Tom Wulzinger ist guter Dinge.
Behutsam muss man dabei sein, behutsam... Sonst fällt alles zusammen.
Bei der Zumauerung der zerstörten Balkontüröffnung wurden damals sehr schwere Reichsziegel verwendet, die in zwei Reihen (!) mit Zementmörtel aufgemauert wurden, wie sich herausstellte. Ein Mörtel mit wenig Sand...
Der Zement war bockelhart. Die Zumauerung konnte nur mit der Flex vorgeschnitten und dann mit dem schweren Bohrhammer herausgemeißelt werden. Schwerstarbeit!
Stunden danach hatte Steinmetz Tom Wulzinger gut Lachen!
Alles war gut gegangen.
So sah es am Abend aus, nachdem diese Ausmauerung vollständig entfernt war.
Nach vollbrachtem Tageswerk...
viel Staub, viel Durst.
Wieder ist eine zugemauerte Fensteröffnung freigelegt.
Jetzt bekommt das seit 1945 erblindete Wasserschlössle seine Fenster, und das heißt seine Augen zurück.
Commentaires