Miro Miavec und sein Kollege Christoph Zink von der Gengenbacher Blechnerei Geiger nahmen heute ihre Arbeit an dem Ablaufblech der Veranda vom Wasserschlößle sehr wörtlich. Im strömenden Regen montierten sie das umlaufende Wetterblech, als wollten sie seine Funktion unter den härtesten Bedingungen vor Ort persönlich testen.

Dieses Wetterblech war aber auch etwas ganz besonderes. Es war ein historisches Bauornament aus weichem Zinkblech, das als Wetterblech, bzw. Abtropfblech unterhalb der ganzen Veranda montiert werden sollte.
Zwanzig laufende Meter dieses tiefgeprägten Schmuckblechs wurden vergangene Woche in der Metalldrückerei von Thomas und Christoph Müller extra für das "Wasserschlössle" angefertigt und nun montiert.
Die umlaufende Jugendstilbordüre war ein sogenanntes Jalousieblech.
Diese Zierblenden wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingesetzt.
Man nannte sie auch Lambrequins oder Schabracken.

Wenn die Instandsetzung abgeschlossen sein wird, wird der zweite Blick des Betrachters an und in dem Gebäude immer neue Details aus der Zeit des Jugendstils entdecken, meint der Bauherr. Details aus der Zeit des hellen Jugendstils, der Ende des 19. Jahrhunderts den dunklen Historismus der Gründerzeit ablöste.
Ein kleines Elektrizitätswerk im Jahr 1900 in dieser revolutionären Kunstrichtung des Jugendstils zu erbauen, ist doch passend, da es Licht ins Dunkle brachte und damit eine neue, moderne Epoche begann.
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